BÜRGERANTRAG
Sehr
geehrter Herr Bürgermeister Wirtz,
wir sind Familien aus dem neuen Wohngebiet Lange
Hecke/Forstbachweg in Vinxel. In
dem bisher zu ca. zweidritteln bezogenen Wohngebiet wohnen jetzt schon 45 Kinder
unter 4 Jahren. Im Interesse der Sicherheit und Lebensqualität unserer Kinder möchten
wir mit diesem Schreiben als Neubürger von Vinxel folgenden BÜRGERANTRAG
stellen.
DIREKTE
BUSLINIE VINXEL - OBERKASSEL-SÜD
Wünschenswert wäre eine direkte Busverbindung
Vinxel-Oberkassel-Süd, um eine vernünftige Nahverkehrsanbindung an die Straßenbahn
und damit nach Bonn zu erhalten. Dies erscheint in Anbetracht der in Zukunft -
durch unser und durch das zusätzlich in Vinxel geplante Neubaugebiet mit
Anbindung an den Alten Heeresweg - steigenden Anzahl von Einwohnern, speziell
Kindern, die auch eine Schulanbindung nach Oberkassel (z.B.
Christopherus-Schulzentrum, Kalkul-Gymnasium, ...) benötigen, als unerläßlich.
Sollte die Stadt Königswinter für die Entscheidung
dieses Antrages in Teilen oder insgesamt nicht zuständig sein, bitten wir um
Weiterleitung des vorliegenden Antrages an die zuständigen Stellen und erbitten
diesbezüglich eine Antwort. Wir bitten Sie herzlichst die Punkte dieses
Antrages zu realisieren, die Ihnen aufgrund Ihrer ortlichen Kompetenz möglich
sind.
Claudia
und Dr. Christoph Anthony, Forstbachweg 7 und Caroline und Frank Lüder, Lange
Hecke 20, 53639 Königswinter-Vinxel, 18.03.2000
Die
Antwort der Stadt Königswinter:
Der
Haupt- und Personalausschuss hat in seiner Sitzung am 11.9.2000 zu Ihrem o.a. Bürgerantrag
folgenden Beschluss gefasst:
»Der
Bürgerantrag der Eheleute Claudia und Dr.Christoph Anthony sowie Caroline und
Frank Lüder u.a. vom 18.3.2000, eingegangen am 18.8.2000 betr. Einrichtung
einer direkten Busverbindung Vinxel-Oberkassel-Süd wird zur weiteren Beratung
an den Planungs- und Umweltausschuss verwiesen. Die Verwaltung wird beauftragt,
vorab die Möglichkeiten mit der RSVG zu klären und Zahlen über die
Finanzierung des ÖPNV vorzulegen.“
Die
nächste Sitzung des PUA findet voraussichtlich am 24.10. 2000 statt.
Die
Antragsteller wurden gleichzeitig zu der Sitzung eingeladen; seitdem hat sich
die Stadt nicht mehr gemeldet.
Im
Protokoll dieser Sitzung wird darüber folgendes festgehalten:
»1.6.3
Bürgerantrag der Eheleute Claudia und Dr.Christoph Anthony sowie Caroline und
Frank Lüder vom 18.3.2000, eingegangen am 18.8.2000, betr. Einrichtung einer
direkten Busverbindung Vinxel/Oberkassel-Süd
Technische
Angestellte Soeding erläutert die bestehenden Busverbindungen im fraglichen
bereich. Sie führt aus, dass Verbindungen sowohl nach Bonn-Innenstadt als auch
zu den Schulstandorten in Königswinter-Alt bzw Bonn-Oberkassel vorhanden seien.
Eine verbindliche Stellungnahme der RSVG hinsichtlich Bedarfslage und
Kostenfrage sei kurzfristig nicht möglich gewesen.
AM [Ausschussmitglied] Limbach [CDU] vertritt die
Auffassung, dass jede Verbesserung des ÖPNV zu begrüßen sei. Allerdings müsse
in jedem Einzelfall die Notwendigkeit einer zusätzlichen Verbindung und die
finanzielle Belastung der Stadt berücksichtigt werden.
AM
Prof.Gola [FDP] hält eine weitere Ausweitung des ÖPNV unter Berücksichtigung
der Haushaltssituation nicht für sinnvoll; dieses sei auch Tenor der Beratungen
im HPA [Haupt- und Personalausschuss] gewesen.
AM
Kusserow [SPD] spricht sich grundsätzlich für eine Verbesserung im ÖPNV aus
und hält eine konkrete Bedarfsüberprüfung für unumgänglich.
AM
Kohlhausen [Grüne] erinnert an die Aufstellung des Nahverkehrsplanes durch den
Rhein-Sieg-Kreis. Er vertritt die Auffassung, dass eine Hochrechnung der
damaligen Zahlen auf die heutigen Verhältnisse möglich sein müsse.
155/00
Beschluss (einstimmig):
Die
Verwaltung wird beauftragt, bei der Kreisverwaltung eine aktualisierte
Bedarfsberechnung anzufordern und eine Kostenschätzung vorzunehmen.«
Auf
die Idee, die »Bedarfsberechnung« vielleicht nicht nur bei der Kreisverwaltung
anzufordern, sondern sich direkt bei den Bürgern in Vinxel zu erkundigen, ob es
einen solchen Bedarf gibt und unter welchen Bedingungen die Bürger aus Vinxel
(und ggf. weiteren Bergorten) eine solche Buslinie annehmen würden und dafür
öfter mal das Auto stehen lassen würden, kommen allerdings weder Stadt noch
Rat.